Spiegelneuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die aktiv werden, wenn eine Person eine Handlung ausführt und wenn sie eine andere Person dabei beobachtet, wie sie dieselbe Handlung ausführt. Was andere Menschen fühlen, welche Stimmung sie haben, was sie im Sinn haben, sie durch ihre Handlungen zu verstehen – dieses intuitive Wissen wird uns durch Spiegelneuronen ermöglicht. Diese Neuronen sind wichtig für die Empathie, das Lernen durch Nachahmung und die soziale Interaktion – somit für Entwicklung menschlicher Kultur.

Es wird oft behauptet, dass der Mensch von Natur aus egoistisch ist und anderen nur hilft, in der Erwartung, dass ihm selbst irgendwann geholfen wird. Doch die Existenz von Spiegelneuronen zeigt das natürliche Empfinden von Empathie. Wenn zum Beispiel ein Kind sich verletzt und weint, teilt die Mutter sein Leid und wenn jemand glücklich ist, freuen sich auch andere mit ihm. Dieses Verhalten ist tief in uns verwurzelt. Erziehung und kulturelle Einflüsse können zwar Anpassungen bewirken und dieses biologische, natürliche Verhalten verändern. Dennoch liegt es letztendlich in der Entscheidung jedes Einzelnen, ob er diese Einflüsse übernimmt und beibehält.

In letzten Jahren wurden viele Forschungen zu Spiegelneuronen durchgeführt, um ihre Rolle im Verhalten und in verschiedenen Störungen zu untersuchen (s. Experiment vom Jahr 1992 Giacomo Rizzolatti). Hier sind einige Beispiele von Studien:

2004 – Eine Studie zeigte, dass Spiegelneuronen aktiv werden, wenn Menschen Schmerz bei anderen Menschen beobachten. Dies legt nahe, dass diese Neuronen eine wichtige Rolle bei der Empathie spielen.

2006 – Eine weitere Studie ergab, dass Menschen, die eine Schädigung in den Bereichen des Gehirns hatten, in denen Spiegelneuronen gefunden werden, Schwierigkeiten hatten, Gesichtsausdrücke anderer Menschen zu erkennen und zu interpretieren.

2007 – Eine Studie untersuchte Autismus-Spektrum-Störungen. Die Studie zeigte, dass Menschen mit Autismus eine verminderte Aktivität von Spiegelneuronen aufwiesen, was zu Schwierigkeiten bei der Empathie und im sozialen Verhalten führen kann.

Insgesamt haben Studien zu Spiegelneuronen dazu beigetragen, unser Verständnis von Empathie, sozialer Interaktion und Lernen durch Nachahmung zu vertiefen. Es werden viele weitere Forschungen geführt, um ihre genaue Rolle im menschlichen Verhalten und in verschiedenen Störungen besser zu verstehen.

Die neue Therapiemethode mit dem Spiegelneuronen-Effekt hat viele Anwendungsmöglichkeiten: Sie kann verwendet werden, um Emotionen in Einklang zu bringen, traumatische Erfahrungen zu überwinden und bei der persönlichen Entwicklung und Selbstverwirklichung zu helfen.