Blutegel haben mehr als 200 Stoffe in ihrem Speichel, einer der Wichtigsten: Hirudin. Wie wirken diese bioaktiven Substanzen:
- fördern die Durchblutung und Sauerstoffsättigung der Gewebe
- normalisieren Blutdruck
- stimulieren Immunsystem
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- hemmen Blutgerinnung
- verhindern die Thrombenbildung
- fördern Blutregeneration
In Deutschland werden ca. 500 000 Blutegel pro Jahr eingesetzt: z. B. in der plastischen Chirurgie, Behandlung von Arthrosen und Arthritis, Gefäßerkrankungen (Krampfadern), Gicht, Schmerztherapie, aber auch bei Tinnitus, chronischen Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Rheuma, Sehnenentzündungen, Furunkeln, Hämatomen, Ödemen u. a. Die Stoffe wirken: entzündungshemmend, blutverdünnend, gerinnungshemmend, schmerzlindernd.
Ablauf der Therapie:
Vor der Blutegeltherapie wird ein Termin zur Ablaufbesprechung gemacht. Bei dem Termin werden Vorbereitung, Nachblutungszeit und ob die Blutegeltherapie überhaupt in dem Fall sinnvoll ist besprochen. Die Blutegeltherapie kann manchmal länger als 1 Stunde dauern, je nachdem wie viele Blutegel und an welchen Körperstellen angewendet werden.
Ein Blutegel saugt bis zu 30-40 ml Blut (einschließlich Nachblutung). Die Nachblutung kann 24 Stunden dauern.
Ich empfehle für die Patienten, die noch nie eine Blutegeltherapie gemacht haben, beim ersten Mal nur einen Blutegel auszuprobieren. Auch ein Blutegel kann eine spürende Wirkung zeigen.
Kontraindikationen:
Anämie, Diabetes, Hämophilie, Erosive Gastritis und mögliche gastrointestinale Blutungen, akute Infekte, Immunsuppression und schwerwiegende Infektionserkrankungen, allgemeine Wundheilungsstörungen.